Nach Riga kehrte 1521 der Prediger Andreas Knopken (gest.1539) mit einem Empfehlungsschreiben Melanchthons als Hilfsprediger an die St. Petri-Kirche zurück, wo sein Bruder Domherr war. Knopken hatte vorher als Gehilfe Johannes Bugenhagens an der Stadtschule im pommerschen Treptow unterrichtet und livländische Schüler um sich gesammelt.
Seinen dort gefundenen Weg zur Lehre Luthers dokumentierten seine Predigten seit 1521 in der St. Petri-Kirche. Am 12. Juni 1522 setzte sich Knopken dort in öffentlicher Disputation überzeugend gegen einen römisch-katholischen Priester durch. Die Ratsherren machten durch ihre Anwesenheit ihre Sympathie für die neue Lehre öffentlich deutlich.
Kurz darauf wählte der Rat gemeinsam mit den Ältesten der Gilden Andreas Knopken zum Archidiakonus an der St. Petri-Kirche, was der katholische Erzbischof und Wolter von Plettenberg, der Landmeister des Deutschen Ritterordens, hinnahmen.
Es folgte die Einführung des evangelischen Kirchenregiments, und nach kurz aufflammendem Konflikt mit dem Erzbischof gewährte Plettenberg am 21. September 1525 Riga vollständige Glaubens- und Bekenntnisfreiheit. 2022 werden „500 Jahre Reformation in Riga“ begangen.
Andreas Knopken (* um 1468 bei Sonnenburg [poln. Słońsk]; † 18. Februar 1539 in Riga)
war ein deutscher Priester und gilt als erster Reformator Rigas.
Knopken stammte aus dem bei Küstrin gelegenen Priebrow (heute poln.: Przyborów) nahe Sonnenburg. Die ältesten Informationen berichten, dass er 1492 Pfarrer in Groß-Möllen war und die Kommende der Kirche im benachbarten Dorf Stretz besaß. Außerdem verfügte er wohl über ein Vikariat in Bublitz des Bischofs von Cammin. Kurz darauf lernte er, wohl über seinen Bruder Jakob, Johannes Bugenhagen kennen, der Vikar in Treptow an der Rega war und später als Domherr an St. Peter in Riga kam.