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Rigas St. Petri Kirche ist wieder ein Gotteshaus in der Obhut ihres historischen Besitzers

Die St. Petri-Kirche in der alten Hansestadt Riga, Hauptstadt Lettlands, ist die Ankerkirche des Protestantismus im Baltikum.
Eine Disputation des deutschen Predigers Andreas Knopken mit einem römisch-katholischen Priester am 12. Juni 1522 in dieser Kirche bildete vor 500 Jahren den Auftakt zur Reformation für die Reformation in Kurland und Livland. Hunderte von Jahren, bis zu Okkupation 1940, war die Deutsche Lutherische St. Petri-Gemeinde ihr Eigentümer. Doch nach der Wiederbefreiung Lettlands vom Sowjetkommunismus blieb sie als einziges wichtiges sakrales Bauwerk eine „eigentümerlose Immobilie“ in der Verwaltung des städtischen postsowjetischen Museumsvereins.

Durch ein vom lettischen Parlament, der Saeima, im März 2022 verabschiedetes Gesetz ist die St. Petri-Kirche nun endlich wieder in die Obhut ihres historischen Besitzers gelangt, als Eigentum einer dafür gegründeten kirchlichen Stiftung aus lettischer Landeskirche und Deutscher Gemeinde, welch letzterer die Federführung obliegt, zugleich als Autonomer Abteilung der Lettischen Evangelischen Landeskirche und als Auslandsgemeinde der EKD. Für die Restauration der Kirche hat der Deutsche Bundestag 2020 erhebliche Fördermittel beschlossen.

Nachdem bereits am 12. Juni in der Kirche der Disputation genau 500 Jahre zuvor gedacht worden war, wurde am 21. Juni 2022 mit einem feierlichen Gottesdienst die St. Petri-Kirche erneut als Gotteshaus eingeweiht. Bundespräsident Steinmeier und Staatspräsident Egils Levits nahmen teil und sprachen Grußworte. In der gut besuchten Kirche wurde durch den Bürgermeister von Riga symbolisch der Schlüssel an die deutsche Gemeinde übergeben.

Eindrücke von der 
Kircheneinweihung 
am 21. Juni 2022

Eine kleine Dia-Show
zu den bemerkenswerten Abläufen
in der St. Petri-Kirche

(Fotos: Lettische Präsidialkanzlei, 2022)

Bundespräsident Steinmeier sagte: „Die Kirche ist nun wieder ein sakraler Raum und zugleich bleibt deutlich: Kirche ist auch Miteinander; Kirche ist Reflexion; Kirche ist Erinnerung und Zukunft; Kirche ist die Lebendigkeit der Kultur.“ Und Staatspräsident Levits stellte fest: „Lettland ist immer ein Teil Europas gewesen. Und in allen Zeiten haben wir uns als Europäer und Europäerinnen gefühlt.”

Nach dem Einzug war als erstes durch Hagen Graf Lambsdorff, den ersten deutschen Botschafter nach der erneuten Unabhängigkeit, die Lambsdorffsche Familienbibel zum Altar gebracht worden. Einleitend wurde das Lied des früheren Pfarrers an der Friedenskirche im polnischen Schweidnitz, Benjamin Schmolck, gesungen: „Tut mir auf die schöne Pforte, führt in Gottes Haus mich ein.“

Und die letzte der zahlreichen Fürbitten war dem Projekt der Rekonstruktion der Barockorgel von 1734 vom deutschen Meister Gottfried Kloosen auf der immer noch leeren Orgelempore gewidmet. Dieses seit Jahren betriebene Vorhaben wird durch die Lösung der Eigentumsfrage nun endlich realistisch, Damit bekommt nicht nur die prächtige Kirche mit ihrer vorzüglichen Akustik endlich ihr großes Instrument zurück, sondern Riga auch wieder das barocke Gegenstück zur weltberühmten romantischen Orgel im Dom.

Die EKD war durch den Bevollmächtigten Prälat Martin Dutzmann vertreten, die Kirchenkonferenz durch den Landesbischof der EKBO, Christian Stäblein.  

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